Kurvige Bäche statt toter Kanäle: Landrat und Bürgermeister besichtigen renaturierte Bäche

Kreis Ravensburg - „ökologische Aufwertung kleiner Bäche“, lautet der Name eines Projekts von PRO REGIO und Landratsamt, das an mittlerweile sieben Bächen im Landkreis Ravensburg umgesetzt wurde.

So ändern sich die Zeiten: war es vor einigen Jahrzehnten noch üblich, Bäche und Flüsse durch Begradigungen „wie mit dem Lineal gezogen“ und Böschungen im „DIN-Format“ den menschlichen Vorstellungen anzupassen, so wollen die Umwelt- und Naturschützer von heute genau das Gegenteil. Diese „ökologische Zwangsjacke“ ohne Baumbewuchs hat nämlich nicht nur das Wasser aufgeheizt und deshalb mehr oder minder ökologisch tote „Kanäle“ erzeugt, sondern vor allem auch die Hochwasserschäden vervielfacht. Der Grund ist einfach: in einem begradigten Bachlauf schießen die Wassermassen nach einem starken Regen ungebremst durch und treten dadurch viel schneller über die Ufer als bei einem Bach, in dem dieselbe Wassermenge in jeder Bachkrümmung abgebremst wird.


Dass mit einfachen Mitteln und vergleichsweise geringen Kosten solche Bäche wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden können, davon konnten sich unlängst Landrat Widmaier und zahlreiche Bürgermeister aus dem Landkreis auf Einladung der PRO Regio und dem Umweltamt im Landratsamt „vor Ort“ überzeugen. In den Gemeinden Fronreute und Horgenzell präsentierten die Bachsanierer Albrecht Trautmann und Robert Bauer von der PRO REGIO gelungene Beispiele solcher Sanierungen. Dass es für derartige Maßnahmen zudem auch Geld aus Stuttgart gibt, werden die Bürgermeister ebenso gerne vernommen haben wie den Hinweis von Klaus Ruff vom Umweltamt, dass diese Bachaufwertungen auch als ökologische Ausgleichsmaßnahmen auf anstehende Bebauungen in der jeweiligen Kommune angerechnet werden.
Landrat Widmaier appellierte an die Bürgermeister, diesen „guten Beispielen zu folgen und den Bächen ihre Kurven zurückzugeben“. In den Gemeinden Horgenzell, Wolfegg und Wolpertswende sind bereits solche Maßnahmen geplant.
 
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Ravensburg, den 19.07.2012

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