Menschen mit Behinderung – Arbeiten wie jeder andere

Auch Landratsamt stellt behinderten Praktikanten ein -

Arbeit ist weit mehr als nur eine Möglichkeit, um Geld zum Lebensunterhalt zu verdienen. Arbeit ist auch ein Stück Anerkennung. Wer Arbeit hat ist, der ist etwas wert. So oder so ähnlich empfinden viele Menschen, egal ob sie behindert sind oder nicht.

Ein Mensch mit Behinderung, der einzelne Tätigkeiten nicht ausführen kann oder Hilfe benötigt, kann sich begleiten oder unterstützen lassen. Bei einer wesentlichen Behinderung ist es jedoch schwer, auf dem regulären Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Lange Zeit gab es nur die Möglichkeit, in einer Werkstätte für behinderte Menschen (WfbM) zu arbeiten.
 
Anreize zur Anstellung von Behinderten schaffen das Integrationsamt des Kommunalverbands für Jugend und Soziales in Baden- Württemberg (KVJS) gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und den Sozialhilfeträgern, indem sie Lohnkostenzuschüsse zahlen. Organisiert wird das Ganze durch den Integrationsfachdienst des KVJS, der auch die Betreuung der betroffenen Personen sowie der Arbeitgeber übernimmt. Insgesamt zahlen die drei Kostenträger bis zu 70% der Brutto­kosten des Arbeitgebers. Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt der Sozialhilfeträger diese Kosten sogar dauerhaft.
Seit dem Jahr 2011 beteiligt sich auch der Landkreis Ravensburg als Sozialhilfeträger am landesweit durchgeführten Modell „Lohnkostenzuschuss“. 18 Personen konnten dadurch auf dem regulären Arbeitsmarkt eine Stelle finden; teils im öffentlichen Dienst, teils bei kleineren Unternehmen, wie zum Beispiel Bäckereien oder Gärtnereien. Neu ist, dass nun auch das Landratsamt selbst einen Arbeitsplatz für einen Behinderten zur Verfügung stellt.
 
Seit  März arbeitet Mehdi K. an drei Tagen pro Woche im Eingliederungs- und Versorgungsamt des Landratsamts Ravensburg. „Wenn sich die Zusammenarbeit bewährt, wird sein Arbeitsplatz von den Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) an das Landratsamt ausgelagert, so dass er die gesamte Arbeitszeit bei uns ist,“ teilt Sozialdezernentin Diana E. Raedler mit.
Mehdi K. ist begeistert von seiner Tätigkeit im Landratsamt. Seine neuen Kolleginnen und Kollegen haben sich bereits im Voraus Gedanken darüber gemacht, welche Arbeiten sie ihm übertragen können und freuen sich nun sehr über seine Unterstützung. Stolz ist er insbesondere darauf, dass er nun „auf der anderen Seite“ sitzt. Früher war er selbst Empfänger von Leistungen, deren Auszahlung er jetzt im Rahmen seines Praktikums überprüft.


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Ravensburg, den 07.04.2014
 

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