UV-Strahlung und Gesundheit

Von UV-Strahlung hat jeder schon einmal gehört. Jedoch wissen die wenigsten, was man darunter eigentlich versteht und wo genau die gesundheitlichen Risiken liegen.

Sonnenstrahlung ist elektromagnetische Strahlung und trifft in Form von elektromagnetischen Wellen mit unterschiedlichen Wellenlängen auf die Erde. Einen Teil davon bekommen wir täglich zu sehen und zu spüren, und zwar in Form von Licht und Wärme. Die ebenfalls von der Sonne abgegebene ultraviolette (UV-)Strahlung dagegen ist für uns weder sichtbar noch in anderer Weise wahrnehmbar. Obwohl UV-Strahlung für uns nicht wahrnehmbar ist, bedeutet das nicht, dass sie keine Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat.

Welche Gesundheitsrisiken birgt UV-Strahlung?

UV-Strahlung kann akute, kurzfristige und langfristige Schäden an Haut und Augen verursachen.

Entzündung der Augen

Zerstörung der äußeren Zellen mit Entzündungsreaktion von Hornhaut und / oder Bindehaut.

Symptome: Augenschmerzen, ein starkes Fremdkörpergefühl in den Augen, vermehrter Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit, Lidkrämpfe und Sehverschlechterung

Hilfe / Maßnahmen:

  • Augen vor (weiterer) Sonne schützen: Sonnenbrille
  • Beschwerden mit kühlen feuchten Auflagen mildern
  • Abklärung durch Ärztin / Arzt

Erbgutschädigung

Schädigung des Erbguts (DNA), noch lange bevor man einen Sonnenbrand wahrnimmt. Durch zu häufige und intensive UV-Bestrahlung kann es zur Überlastung des Reparatursystems führen, welche in den Zellen die Schäden am Erbgut beseitigen würden.

Symptome: Keine

Hilfe / Maßnahmen:

  • Sich vorbeugend vor UV-Strahlung schützen
  • Ausgedehnte Sonnenbäder und Sonnenbrände vermeiden

Grauer Star

Eine langjährige Einwirkung von UV-Strahlung auf die Augen kann in den Linsenzellen bestimmte Eiweiße verändern.

Symptome: eine sich nach und nach entwickelnde Trübung der Linse, Einschränkung des Sehvermögens bis hin zur Erblindung

Hilfe / Maßnahmen:

  • Augenärztin oder Augenarzt aufsuchen
  • Möglichkeit eines operativen Eingriffs

Hautentzündungen (phototoxische Dermatitis)

Durch bestimmte Substanzen im Zusammenhang mit UV-Strahlung ausgelöst. Solche Substanzen können in Medikamenten, Pflanzen oder Kosmetika enthalten sein.

Symptome: ähneln denen eines Sonnenbrandes; Hautrötung (Erythem), Jucken und Brennen, Blasenbildung auf der Haut, spätere Schälung der Haut, Zerstörung und Ablösung der obersten Hautschicht

Hilfe / Maßnahmen:

  • Schutz der Haut vor (weiterer) UV-Strahlung
  • Bei Bedarf Aufsuchen einer Ärztin / eines Arztes

Hautkrebs

Schädigung der Erbsubstanz (DNA) in den Zellkernen der Hautzellen. Normalerweise werden diese Schäden durch körpereigene Systeme repariert. Eine zu lange oder zu intensive UV-Bestrahlung kann zu einer Überlastung dieser Systeme führen und die DNA-Schäden werden nicht repariert.

Es gibt den schwarzen Hautkrebs und den hellen Hautkrebs. Der schwarze Hautkrebs ist für die meisten Todesfälle unter allen Hautkrebsarten verantwortlich.

Symptome: Auffällige, bleibende Veränderungen der Haut.  Bei Schwarzem Hautkrebs an beliebigen Stellen. Meist ist ein Pigmentmal („Leberfleck“ oder Muttermal) verändert oder neu entstanden. Bräunliche bis rötliche, bläuliche oder schwärzliche, ungleichmäßige Hautveränderung. Bei hellem Hautkrebs überwiegend an Körperstellen, die ungeschützt der Sonne ausgesetzt sind (z. B. Kopfhaut, Gesicht, Ohren, Nacken, Hände). Sehr unterschiedliche Formen, z. B. juckend, blutend, erhaben, rötlich und/oder sandpapierartig.

Hilfe / Maßnahmen:

  • Ausgedehnte Sonnenbäder und Sonnenbrände vermeiden
  • Regemäßig Haut auf Auffälligkeiten untersuchen (lassen)
  • Je nach Form und Stadium unterschiedliche Behandlung. Früh erkannt, hat Hautkrebs sehr gute Heilungsaussichten.

Immunsuppression

Schwächung oder Unterdrückung des Immunsystems.

Symptome: z. B. nach Aufenthalten in der Sonne auftretende Lippenbläschen (Herpes simplex) oder die Verschlechterung des Gesundheitszustandes bei einer Erkältung.

Hilfe / Maßnahmen:

  • Häufige, lang andauernde oder intensive UV-Strahlung vermeiden
  • Vor allem bei bereits gesundheitlicher Angeschlagenheit

Sonnenallergie

Meist im Frühjahr oder Frühsommer nach der ersten intensiven Sonnenbestrahlung.

Symptome: unterschiedlich; häufig sind Juckreiz, Hautrötung, Bläschen und/oder Blasen

Hilfe / Maßnahmen:

  • Schutz der Haut vor (weiterer) UV-Strahlung
  • Kühlung und Versorgung mit Flüssigkeit der betroffenen Stellen
  • Bei schweren Fällen: Aufsuchen einer Ärztin / eines Arztes

Sonnenbrand

Entzündungsreaktion auf zu viel UV-Strahlung.

Symptome:

  • Grad 1: Hautrötung (Erythem), Jucken und Brennen
  • Grad 2: Blasenbildung auf der Haut, spätere Schälung der Haut
  • Grad 3: Zerstörung und Ablösung der obersten Hautschichten

Hilfe / Maßnahmen:

  • Schutz der Haut vor (weiterer) UV-Strahlung
  • Grad 1: Kühlung mit feuchtem / kaltem Umschlag. Auftragen einer hautberuhigenden Lotion.
  • Grad 2 und 3: Aufsuchen einer Ärztin / eines Arztes. Kein selbständiges Öffnen der Blasen.

Vorzeitige Hautalterung

Bildung „freier Radikale“, die eine Schädigung des Kollagens im Bindegewebe bewirkt sowie gleichzeitige Verhinderung von Kollagen-Neubildung.

Symptome:  Frühzeitige Faltenbildung. Haut wird schlaff, ledrig und weist eine gelbliche Färbung auf; verschlechterte Wundheilung 

Hilfe / Maßnahmen:

  • Vorbeugen: Ausgedehnte Sonnenbäder und Sonnenbrände vermeiden

Was tun gegen UV-Strahlung?

Den eigenen Hauttyp kennen

Bestimmen Sie Ihren persönlichen Hauttyp. Folgen Sie dafür diesem Link zur Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz. Je heller Ihre Haut ist, desto empfindlicher ist sie gegenüber UV-Strahlung.

Unterschiedliche Faktoren können die Empfindlichkeit Ihrer Haut gegenüber UV-Strahlung und damit ihre Eigenschutzzeit beeinflussen. Beispielweise ist die Haut im Frühling nach einem langen Winter noch nicht an die Sonne gewöhnt. Auch das Lebensalter, der allgemeine Gesundheitszustand, Wirkstoffe in Arzneimitteln, Kosmetika oder Pflanzen können die Empfindlichkeit der Haut erhöhen. Die Eigenschutzzeit kann also trotz Zuordnung zu einem bestimmten Hauttyp stark schwanken!

Allgemein werden grob sechs Hauttypen unterschieden. Wobei die Übergänge zwischen den Hauttypen fließend sind.

Wissen, wie stark die UV-Strahlung wird

Informieren Sie sich regelmäßig über den UV-Index für Ihre Region. Er dient Ihnen als Orientierungshilfe zur tagesaktuellen maximalen Stärke der UV-Strahlung. Ein UV-Index von 1 oder 2, wie er im Winter vorkommt, gilt als unbedenklich, ab 3 ist Sonnenschutz erforderlich, ab 8 absolut notwendig.

In Deutschland wird der UV-Index vom Deutschen Wetterdienst (DWD) und vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ermittelt und veröffentlicht. Den tagesaktuellen UV-Index für die verschiedenen Regionen Deutschlands finden Sie hier auf dieser Seite. Eine Vorhersage des UV-Index für die nächsten drei Tage können Sie per Newsletter vom Bundesamt für Strahlenschutz abonnieren. Der UV-Index wird auch über UV-Index-Apps, Wetter-Apps und in Wetterberichten unterschiedlicher Medien veröffentlicht.

Der Sonne aus dem Weg gehen

Meiden Sie die Mittagssonne (11 Uhr bis 15 Uhr) – vor allem im Hochsommer! Halten Sie sich bis zu einem UV-Index 7 mittags im Schatten auf, ab UV-Index 8 empfiehlt es sich, mittags möglichst nicht im Freien zu sein.

Beschränken Sie Aktivitäten im Freien auf die weniger sonnenstarken Morgen- und Abendstunden.

Auf Sonnengerechte Kleidung achten

Tragen Sie sonnengerechte Kleidung (lange, lockere Kleidungsstücke aus dicht gewebten Materialien oder spezielle UV-Schutz-Kleidung) sowie eine Sonnenbrille und einen Sonnenhut.

Erwägen Sie die Anschaffung von UV-Schutz-Kleidung.

Nur mit Sonnenschutzmittel ins Freie gehen

Schützen Sie alle unbedeckten Körperstellen mit einem Sonnenschutzmittel. Sonnencreme sollte mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenaufenthalt aufgetragen werden. Cremen Sie sich etwa alle 2 Stunden erneut ein. Aber Achtung: Die Schutzwirkung wird durch das Nachcremen nicht verlängert, sondern nur erhalten.

Beachten Sie das Haltbarkeitsdatum Ihrer Sonnencreme. Geöffnete Sonnencremes sind in der Regel 12 Monate haltbar.

Außerdem…

Verzichten Sie grundsätzlich auf Besuche im Solarium.

Lassen Sie Ihre Haut im Rahmen der Hautkrebsfrüherkennung regelmäßig alle zwei Jahre untersuchen.

Ein Sonnenbrand sollte immer vermieden werden! Ist es doch einmal passiert, schützen Sie die Haut unbedingt vor weiterer UV-Strahlung! Bei Sonnenbrand helfen feuchte/kalte Umschläge und hautberuhigende Lotionen. Bei Bläschenbildung holen Sie sich ärztliche Hilfe. Öffnen Sie Bläschen in keinem Fall selbst (Entzündungsgefahr).

Termin

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Persönliche Termine sind nach vorheriger Vereinbarung möglich.

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